Adventszeit

Nun ist es soweit! Der Advent steht vor der Türe!

Im Advent (lat. „Ankunft“) bereiten wir uns mit den Kindern auf die Geburt, die Ankunft des Christuskindes vor.

Nachdem der Sommer, die Wärme und das Licht die Menschen nach draußen gelockt hat, ist mit dem abnehmenden Licht die Einkehr und das Zu-sich-kommen verbunden. Jedoch ist das zur Ruhe-kommen gerade in der Vorweihnachtszeit sehr schwierig. Deshalb sollten wir bewusst Zeiten gestalten, um zur Ruhe zu kommen, gerade für die Kinder. So kann die Adventszeit eine ganz besinnliche Zeit sein. Als Eltern und Erzieher haben wir die Möglichkeit diese Räume für unsere Kinder zu schaffen.

Zum Beispiel kann die freudige Erwartung der Kinder auf Weihnachten mit einem Adventskalender gestaltet werden. Dabei erleben die Kinder, Ungeduld zu überwinden und den Umgang mit der Zeit. Denn jeden Tag wird ein Türchen oder Säckchen geöffnet und nicht alle auf einmal. Das bedeutet etwas abwarten können. Wie groß ist die Freude, wenn am nächsten morgen ein weiteres Türchen geöffnet wird und die Augen der Kinder leuchten? Wir Erwachsene können in dieser Zeit uns selbst reflektieren und schauen, ob wir Dinge erwarten können oder wo wir ungeduldig sind.

Bei uns im Waldorfkindergarten ist die Adventszeit etwas besonderes. Auf dem Jahreszeitentisch können die Kinder die Reise von Maria, Josef und dem kleinen Esel nach Bethlehem verfolgen. Wer Lust hat, kann dies Zuhause aufgreifen und ebenfalls eine kleine Ecke einrichten, um die Reise bildlich darzustellen.

Am ersten Adventswochenende kann die Verkündung dargestellt werden. Der Engel, welcher zu Maria spricht und Maria selbst sind in Form von Figuren zu sehen. Die Farbwahl der Tücher sollte in einem dunklen Blau- Farbton gehalten werden. Als Symbol der Verkündung kann eine weiße Lilie auf dem Jahreszeitentisch Platz finden. Tag für Tag wird ein Stern am Himmelszelt im Hintergrund angebracht, bis an Heiligabend ein wunderschöner Sternenhimmel erstrahlt. 

So kann auch jede Familie ihre eigenen Rituale finden. Im Wiegestübchen haben wir zum Beispiel einen Sternenbaum. Die Zuckerhutfichte findet ihren Platz neben dem Jahreszeitentisch. Jeden Tag wird ein Säckchen am Adventskalender geöffnet und das Strohsternechen von den Kindern an den Baum gehängt. So erstrahlt es an Weihnachten in vollem Sternenglanz.

In unserem Krippenszenario begeben sich Maria und Josef nun mit dem kleinen Esel auf den Weg. In der ersten Woche kann auf dem Jahreszeitentisch ein Weg dargestellt sein, auf dem sich Maria, Josef und der kleine Esel täglich ein Stückchen weiter in der Mineralwelt fortbewegen. Um die Freude der Kinder noch zu vergrößern, können die Figuren am Abend zuvor weiterbewegt werden. Sind die Kinder schon älter, können sie mit einbezogen werden. Täglich kann ein weiterer Edelstein Platz auf dem Jahreszeitentisch finden. 

Um diese besondere Zeit auch mit kleinen Adventsgeschichten zu untermalen empfiehlt sich das Buch „das Licht in der Laterne“ oder „Marias kleiner Esel“.

„Das Licht in der Laterne“ sind kleine Geschichten über die Reise der Dreien. Dabei wird das Bild der verschiedenen „Welten“ (Mineralwelt, Pflanzenwelt…) aufgegriffen. Täglich kann abends eine vorgelesen werden.

„Marias kleiner Esel“ ist eine Geschichte welche in Kapitel unterteilt ist.

Durch die Pflanzenwelt wandert die Familie in der zweiten Woche. Nun befinden sich die Steine eher im Hintergrund. Bäume, Tannenzapfen und Tannengrün sowie gesammelte Schätze aus der Natur können nun symbolisch für die Pflanzenwelt stehen, welche Maria, Josef und der kleine Esel durchschreiten. 

In der dritten Woche kommen die Tiere hinzu. Hier können zum Beispiel die ersten Schafe in der Umgebung auftauchen.

Zu der Mineralwelt, der Pflanzenwelt und Tierwelt kommen in der letzten Woche die Menschen hinzu. Die Hirten sind bei ihren Schafen zu sehen. Auch der Stall mit einem Ochs ist schon im Hintergrund zu sehen. Der Engel weißt Maria, Josef und dem kleinen Esel den Weg nach Bethlehem, um das Wunder zu erschauen.

Am 24.12. sind Maria, Josef und der Esel im Stall angekommen und am Abend liegt das Jesuskind weich gebettet in der Krippe. Die Hirten kommen zum Stall, um sich das Kindlein anzuschauen. Ein heller Stern erstrahlt über dem ärmlichen Stall. 

Und erst jetzt machen sich aus verschiedenen Richtungen die Heiligen drei Könige auf den Weg. Einen Tag vor dem 6. Januar treffen sie sich und wandern das letzte Stück gemeinsam. Die Hirten haben sich wieder etwas entfernt und treten in den Hintergrund. So bringen die Heiligen drei Könige am 6. Januar dem Christuskind Ihre Gaben. 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an waldorfshop.eu für die Fotos des Krippenszenario.

Wir wünschen eine schöne Adventszeit und besinnliche Weihnachten.

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