Typischer Tagesablauf im Wiegestübchen

Um 7:00 Uhr öffnet unser Wiegestübchen. Nun kann jedes Kind, wie es in die familiären Abläufe passt, gebracht werden.

Beim Eintreffen begrüßen wir uns und erfahren nun von den Eltern wie es dem Kind geht. Ist es ausgeschlafen oder war die Nacht unruhig? Zahnt es gerade oder kommt heute Mittag die Oma zum Abholen. Dieser kurze Austausch hilft uns sehr, um uns in die Seelenlage des Kindes einzufühlen. Nun kommt es zur Verabschiedung von Mama oder Papa.

Nach der Begrüßung beginnt nun das sogenannte freie Spiel. In liebevoller Atmosphäre kann sich das Kind nun anderen Spielkameraden zuwenden, sich konzentriert einzelnen Spielsachen widmen oder aber auch auf dem Schoß der Erzieherin ein Buch anschauen. Wir Erzieher begleiten dieses Freispiel und geben nach Bedarf Anregungen. Dem Kind bleibt überlassen, ob es diese aufgreift oder sich lieber anderem zuwendet. Denn in jedem Kind wohnt eine tiefe Weisheit. Es weiß selbst, was es für seine Entwicklung bedarf.

Während des Freispiels bereiten wir Erzieher das Frühstück und auch das Mittagessenvor. Freitags backen wir mit den Kindern Brötchen. Wer mag, darf den Teig kneten und Brötchen formen.

Nach dem Freispiel werden die Hände gewaschen. Zum Frühstück gibt es Dinkelbrot mit Butter und frisches Obst,  frisch zubereitetes Müsli, Reis- oder Hirsebrei mit Apfelmus und Obst sowie selbstgebackene Dinkelbrötchen mit Marmelade. Unsere Essensvorbereitungen sind für unsere Kleinsten manchmal noch zu langwierig, deshalb dürfen sie ihr Fläschchen oder den frisch gekochten Brei vor den „Großen“ genießen.

Nach dem Frühstück  finden wir Zeit um jedes Kind in Ruhe zu wickeln und umzuziehen. Nun ist jedes Kind rundum satt und frisch gepflegt. Trockene Hände werden eingecremt und schmutzige Näschen geputzt. Jedes Kind wird beim Wickelritual frisch mit dem Waschlappen gewaschen und abgetrocknet.

Danach gehen wir gemeinsam in unseren Garten und können dort spielen und die Jahreszeiten erleben.

Im Anschluss an diese sehr beschäftigungsintensive Zeit gehen wir gemeinsam rein. Ziehen uns aus und manchmal auch um und  es wird je nach Bedürfnis des Kindes nochmals gewickelt und ausgiebig die Hände gewaschen.

Nun treffen wir uns zum gemeinsamen Singkreis mit „Öltröpfchen, Liedern und Fingerspielen. Gleich im Anschluss gibt es ein ausgewogenes, vegetarisches Mittagessen. Dieses wird durch das gemeinsame „Kerzlein-anzünden“ und Tischgebet eingeleitet.

Zum Mittagessen bereiten wir frisches Gemüse mit Dinkelnudeln oder verschiedenen Getreidesorten zu. Alle Zutaten kommen aus biologisch  dynamischem  Anbau. Auch Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten finden hierbei individuell Berücksichtigung.

Nach dem Mittagessen ist nochmals Zeit für das freie Spiel. Auch können die Kleinen einer Erzieherin beim Abräumen und Tische abwischen helfen.

Nun wird jedes Kind nach und nach von seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen bisabgeholt. Auch hierbei findet wieder ein kurzer Austausch statt: Wie war der Tag? Hat das Kind gut gegessen, gab es Reibungspunkte oder schöne Erlebnisse, hatte das Kind Stuhlgang und gab es eine Schlafpause? All dies wird kurz ausgetauscht und sich freudig verabschiedet.